About TCM

Was heisst TCM?

Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) bezieht sich auf eine Heilkunde, die sich in China über einen Zeitraum von mehr als 3000 Jahren entwickelt hat. Ursprünglich war sie hauptsächlich in Ostasien verbreitet, insbesondere in Ländern wie Vietnam, Korea und Japan. In diesen Regionen haben sich auf der Grundlage der TCM spezielle Varianten entwickelt, wobei die japanische Kampo-Medizin besonders bekannt ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) prägte den Begriff „Traditionelle Chinesische Medizin“ (TCM) für diese Heilkunde.

Es ist wichtig anzumerken, dass der Begriff „TCM“ im Chinesischen selbst das Wort „traditionell“ nicht enthält. Daher wäre eine korrektere Übersetzung für „TCM“ einfach „chinesische Medizin“. Die Verwendung des Begriffs „traditionelle chinesische Medizin“ oder „TCM“ im Westen beinhaltet jedoch den Aspekt der Tradition, der in der ursprünglichen chinesischen Bezeichnung nicht explizit vorhanden ist.

Behandlungsmethode

Akupunktur

Die Akupunktur beeinflusst den Energiefluss in den Meridianen mithilfe von feinen Nadeln. Sie findet Anwendung bei einer Vielzahl von Beschwerden, darunter Erkrankungen des Verdauungs- und Atmungssystems, Kreislaufprobleme, Beschwerden im Zusammenhang mit dem Nervensystem sowie verschiedene Arten von Körperschmerzen. Die langfristige Wirkung der Akupunktur ist gut dokumentiert. Es werden ausschließlich sterile Einweg-Edelstahlnadeln verwendet, um maximale Hygiene sicherzustellen.

Die Wirksamkeit der Akupunktur zur Schmerzlinderung ist wissenschaftlich belegt. Eine ausführliche deutsche Studie über mehrere Jahre hat gezeigt, dass die Erfolgsrate bei der Behandlung von Schmerzpatienten, darunter Migräne und Rückenschmerzen, mit Akupunktur deutlich höher ist als bei herkömmlichen schulmedizinischen Ansätzen.

Behandlungsmethode

Tuina/Anmo Massage

Die Tui-Na/Anmo-Massage ist eine der bedeutendsten Therapieformen in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), neben der Akupunktur und der Phytotherapie. Bei der Tui-Na-Massage werden die Meridiane und ihre Nebengefäße durch unterschiedliche Techniken beeinflusst, wobei „Tui“ für „schieben“ und „Na“ für „kneifen“ steht. Diese Massage wird hauptsächlich zur Behandlung von Beschwerden des Bewegungsapparates, in der Inneren Medizin, der Gynäkologie und der Kinderheilkunde eingesetzt.

Behandlungsmethode

Puls Diagnose

Die Pulsdiagnose ist eine etablierte Praxis in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Bei der Pulsdiagnose platziert der TCM-Arzt drei Finger auf das Handgelenk des Patienten und tastet für einen Moment den Puls ab. Dieser Vorgang hat den Vorteil, dass er stabile konstitutionelle Merkmale widerspiegelt und sofort auf körperliche und emotionale Veränderungen reagiert. Der Puls enthält umfassende Informationen über die verschiedenen Organe im Körper.

Der Arzt analysiert die Schwingungen der Organe: Gesunde Organe, die normal funktionieren, erzeugen andere Schwingungsmuster als Organe, die sich im Anfangsstadium einer Erkrankung befinden. Somit trägt der Puls die kollektive Information über die gesamte Physiologie des Körpers in sich. Je nachdem, wie stark die Finger auf die Arterie gedrückt werden, lassen sich verschiedene Ebenen des Pulses erkennen, die eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten ergeben. Diese jeweilige Kombination gibt Aufschluss darüber, welche Organe beeinträchtigt sind, welche Art von Beeinträchtigung vorliegt und welche Krankheiten dadurch verursacht werden könnten. In Kombination mit anderen Diagnosemethoden der TCM und den daraus resultierenden Schlussfolgerungen ermöglicht dies dem TCM-Arzt ein umfassendes Bild seines Patienten zu erhalten.

Behandlungsmethode

Chinesische Heilkräuter/Pytotherapie

Die Erforschung der chinesischen Phytotherapie hat eine umfangreiche Sammlung von Schriften ans Licht gebracht, die auf eine über 3500-jährige Geschichte zurückblicken. In diesen Schriften werden ausführlich die Eigenschaften von Kräutern, ihre Wirkungen, die enthaltenen Wirkstoffe sowie ihre potenzielle Toxizität erläutert. Diese historischen Aufzeichnungen, kombiniert mit moderner Forschung, liefern sowohl empirische als auch wissenschaftliche Belege für die therapeutische Wirksamkeit der chinesischen Phytotherapie.

In der Schweiz sind über 400 wichtige Heilkräuter über spezialisierte Kräuterunternehmen erhältlich, die die Identität, Qualität und Reinheit dieser Kräuter garantieren. In der Regel werden pflanzliche Materialien wie Blätter, Blüten, Wurzeln und Rinden verwendet, wobei seltener auch mineralische oder tierische Substanzen wie bestimmte Muschelschalen Verwendung finden. Ein strenges Augenmerk wird auf den Artenschutz gelegt, um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Die Verwendung der Kräuter erfolgt in der Regel in Form von Kombinationen, bei denen der Arzt 2 bis 15 einzelne Kräuter als „Rezeptur“ verschreibt. Diese werden in der Regel als Dekokt abgekocht und eingenommen. Es gibt jedoch auch andere Einnahmeformen wie Granulate (Instantpulver), Tabletten und Kapseln.

Die Einnahme der Kräuter erfolgt gemäß spezifischer Anweisungen, die auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten sind und sorgfältig befolgt werden sollten. Granulate sollten idealerweise in heißem Wasser aufgelöst und eingenommen werden, wobei beispielsweise etwas Honig oder Orangensaft hinzugefügt werden kann, um den bitteren Geschmack zu mildern.

Die chinesische Phytotherapie zeigt besonders bei verschiedenen Gesundheitsproblemen wie Allergien, Hautkrankheiten, Reizdarm, Darmentzündungen, Gastritis, Hepatitis und Regelstörungen positive Wirkungen, neben ihrer Anwendung zur Behandlung akuter Infektionen.

Behandlungsmethode

Moxibustion

Die Moxa-Therapie, auch bekannt als Moxibustion, ist eine Technik in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), bei der Wärme auf Akupunkturpunkte angewendet wird, um das Meridiansystem zu stimulieren. Ziel dieser Therapie ist es, blockierte körpereigene Energien, das sogenannte „Qi,“ wieder zum Fließen zu bringen.

Die Moxa-Therapie verwendet Beifußkraut (Artemisia vulgaris), das in Papier eingewickelt ist und die Form einer etwa 20 cm langen und 1,5 cm dicken Zigarre hat. Das Papier wird an einem Ende entfernt, und die Zigarre wird mit einem Feuerzeug oder einer Kerze angezündet. Die glühende Spitze der Zigarre wird dann auf den zu behandelnden Akupunkturpunkt bis etwa 1 cm Entfernung gehalten, bis der Patient ein deutliches Wärmegefühl spürt. Anschließend wird die Zigarre kurz entfernt und der Vorgang wird wiederholt, bis die Haut deutlich gerötet ist. Nach Gebrauch wird die glühende Spitze der Moxa-Zigarre einfach in ein mit Sand oder Salz gefülltes Gefäß getaucht, um sie zu löschen. Der verbleibende Teil der Zigarre kann zu einem späteren Zeitpunkt erneut angezündet werden.

Eine von westlichen Anwendern aufgestellte Theorie besagt, dass die Wärme die Nervenenden in der Haut stimuliert, was zur Ausschüttung von Hormonen aus der Hirnanhangsdrüse und den Nebennieren führen kann. Die Wärme fördert die Durchblutung und regt den Stoffwechsel an. Auch die Anregung des körpereigenen Immunsystems durch Wärme wird von Medizinern anerkannt.

Es ist wichtig zu beachten, dass Moxibustion bei Fieber, akuten Entzündungen, während der Menstruation sowie bei übermäßiger Nervosität und Schlaflosigkeit nicht angewendet werden sollte. Die Anwendung sollte stets von einem qualifizierten TCM-Praktizierenden durchgeführt werden.

Behandlungsmethode

Schröpfen

Beim Schröpfen wird mithilfe von sogenannten Schröpfgläsern oder Schröpfköpfen ein Unterdruck erzeugt, und diese werden direkt auf die Haut des Patienten gesetzt. Der Unterdruck wird in der Regel erzeugt, indem die Luft im Schröpfkopf erhitzt und dieser dann sofort auf die Haut aufgesetzt wird. Die Erhitzung erfolgt durch das Anzünden eines in Alkohol getränkten Wattebausches, eines Stücks Baumwollstoff oder einer Watteflocke. Alternativ kann der Unterdruck auch durch eine Absaugvorrichtung im Schröpfglas erzeugt werden.

Die Schröpftherapie kann bei einer Vielzahl von Beschwerden hilfreich sein, darunter Migräne, Rheuma, Bandscheibenprobleme, Ischiasbeschwerden, Knieprobleme, Bluthochdruck, Bronchitis, Asthma, Kopfschmerzen, Nierenschwäche, Wetterfühligkeit, niedriger Blutdruck, Müdigkeit, Depressionen, Schwächegefühl, Verdauungsprobleme, Herz-Kreislauferkrankungen, Organprobleme, Fieber, Erkältung und Grippe.